Ist das … ?

Nein, das ist kein Christo-Kunstwerk. (Christo ist ja seit Mai tot.)

Aber das ist ein Teil des Hauptbahnhofs. Und der ist wirklich kein Kunstwerk.

Selbst in meinem Rijeka-Reiseführer (der pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr auf den Markt geworfen wurde) wird nichts beschönigt:

Man muss den verschiedenen Stadien des Verfalls schon etwas abgewinnen können, um Gefallen an Rijekas Bahnhof zu finden.

Um zu ihm zu gelangen, muss man folgende Straße entlang. Immerhin wünscht das Toilettenhäuschen einem Glück.

Dann landet man hier.

Der Fahrplan ist übersichtlich und hat mich an die Westfrankenbahn erinnert – die fährt die Käffer rund um meinen kleines bayerisches Heimatdorf ab. Man muss allerdings einen Knopf drücken, damit der Zug anhält.

Hier auch?

Ich finde es ja eigentlich ganz charmant, dass man sich in Rijeka immer wieder wie aus der Zeit gefallen fühlt. Aber ich glaube, die Menschen, die hier leben, würden sich schon wünschen, neuere und schneller Züge zu haben …

Nicht, um für immer zu verschwinden. Sondern, um noch lieber wieder zurückzukehren.

Zum Beispiel zu den Güterzügen, die immer mal wieder mitten durch die Stadt rollen.

So, dass man dann minutenlang an der Ampel wartet.

In Rijeka sind die Uhren zwar größer (siehe Stadtturm hinten), ticken aber ein wenig langsamer.

4 Gedanken zu „Ist das … ?“

  1. „… anders rinnt hier die Zeit“, genau, der Schluss Deines Blogeintrags erinnert mich an den Anfang von Meschendörfers „Siebenbürgische Elegie“! Durch die vielen traditionsreichen Festivals ist der „Hafen der Vielfalt“ zum Glück nicht so elegisch …

  2. Toller Bericht mit treffenden Bildern! Find ich gut, dass nicht nur die schönen Seiten von Rijeka gezeigt werden.
    P.S. Ich hätte nicht gedacht, dass es die Westfrankenbahn mal in so einen Blog schafft. ?

  3. Ach herrje, der Bahnhof sieht ja noch hässlicher aus, als der in Hanau…nur die Fliesen vor den Schließfächern finde ich richtig schön! Aber was nicht ist, kann ja noch werden, vielleicht auch angeregt durch diesen Bericht ?

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