Von Kurzgeschichten und Regenwolken

Die vermutlich kürzeste Kurzgeschichte der Welt stammt vom Short Story Meister Ernest Hemingway:

For sale: baby shoes, never worn.

Und ums Geschichtenschreiben ging es diese Woche an der Universität Rijeka. Dort habe ich einen Workshop zum Kreativen Schreiben gegeben.

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Drei Fragen (8): Roman Simić

Schon bevor ich nach Rijeka gekommen bin, habe ich seinen Kurzgeschichtenband In was wir uns verlieben verschlungen: Klar also, dass ich mir Roman Simić sofort geschnappt habe, als ich gesehen habe, dass der Autor beim Short Story Festival in Rijeka dabei sein würde.

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Literatur, Politik – und Zoom

Can you hear me? – I can see you but I can’t hear you!

Do you hear that whistling sound, too? There is a whistling sound! Hello?

Oh, hi, who are you? I think they sent me the link to the wrong event?

Bevor vergangene Woche Schriftsteller*innen aus aller Welt über Literatur und Politik diskutieren konnten, fielen in Rijeka erstmal Sätze wie diese.

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Wer ist eigentlich Kamov?

Jedes Mal wenn ich vorbei laufe, erschrecke ich. Vor allem in der Dämmerung. Der beobachtet mich doch! Wie er da so lässig am Brückengeländer lehnt …

Aber da steht keiner, da steht nur ein Denkmal: für den Schriftsteller Janko Polić Kamov. Und der ist lange tot: 1886 geboren und schon 1910 gestorben. Mit 24 – unter mysteriösen Umständen in Barcelona. 

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Aber auf den dritten Blick

Rijeka besticht nicht auf den ersten Blick, auch nicht auf den zweiten.

Aus: „Europa erlesen: Rijeka“
Anthologie zu Rijeka, erschienen im März 2020 im Wieser-Verlag

Diese hübsche Anthologie dreht sich rund um Rijeka und zeichnet nicht immer ein schmeichelhaftes Bild von der Stadt. Aber die Worte der Herausgeber gehen natürlich weiter:

Rijeka besticht nicht auf den ersten Blick, auch nicht auf den zweiten. Doch wer tiefer blickt und in die Geschichte der Stadt eintaucht, dem tut sich ein erstaunlicher Mikrokosmos auf.

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Sommer auf der Großmutterinsel — Ivna Žic

Ein Buch, das man in einem Zug lesen sollte, auf einer Fahrt, die lange dauert, vor einem Fenster, an dem der Sommer vorbeirauscht:

Die Nachkommende heißt der Debütroman der in Zagreb geborenen und in Zürich aufgewachsenen Theaterregisseurin und Autorin Ivna Žic. Auch ihre Protagonistin sitzt in einem Zug, fährt von Paris nach Zagreb, um von dort weiter zu reisen auf die Insel, auf der ihre Großmutter jeden Sommer verbringt, die Familie wartet schon.

Aber kommt die junge Frau überhaupt an?

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Zum 8. Mai — Daša Drndić

Heute vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Einen passenderen Lektüretipp als dieses verstörende Buch der kroatischen Schriftstellerin Daša Drndić (1946-2018) kann ich an diesem Tag nicht geben:

Daša Drndić „Trieste“ (englische Ausgabe, kroatischer Originaltitel: „Sonnenschein“)

Worum geht es?

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