Hysterische Maschinen? Naja, eher: Hysterical Machines. So heißt eine Ausstellung des kanadischen Videokünstlers Bill Vorn in Rijeka. Gestern war Eröffnung, und die Schlange war lang: viele Menschen, keine Roboter. Noch!
Bill Vorn selbst war in Montreal, nicht in Rijeka, aber er hat Grüße per Video hinterlassen und erklärt, was die Besucher erwartet: Maschinen, die mit Sensoren ausgestattet sind und auf die Menschen in ihrer Umgebung reagieren.
Not only the object is a machine but the environment of the object is turned into a machine, too.
Ich habe versucht, mir etwas darunter vorzustellen. Und kam auf Telefonwarteschleifen. Eine Minute reicht und man ist Teil des Wahnsinns.
Drücken Sie die 1! Drücken Sie die 2! Ich habe Sie leider nicht verstanden!
Ich glaube aber, Bill Vorn meint es ein wenig anders.
Sechs Maschinen, die aussehen wie elektronische Oktopusse hat er installieren lassen. Sie hängen friedlich von der Decke, aber kaum näher man sich ihnen, legen sie los. Wie elektronische Oktopusse auf Speed!
Natürlich hat jetzt keiner eine Ahnung, wovon ich rede.
Deswegen habe ich ein Video gemacht:
Das jedenfalls ist zeitgenössische Roboterkunst.
Es geht Vorn unter anderem darum, unser Verhältnis zu Maschinen zu reflektieren. Wie wir auf sie reagieren, und in dem Fall: sie auf uns.
Die Roboter hängen in einem verfallenen Industriegebäude am Hafen. In dem abgedunkelten Raum läuft düstere Musik wie in einem Endzeitfilm. Und das hat gewirkt. Ein surreales, leicht beklemmendes Setting …
Ich war jedenfalls froh, als ich wieder draußen war und den Möwen hinterher schauen könnte.
Hier gibt’s mehr Infos zur Ausstellung. Sie ist noch bis 5. September zu sehen.