Ich stelle mir lieber vor …

Wie schreibt man über eine Stadt, in der man noch nie war und in die man (erstmal) nicht fahren kann? Bilder googeln? Wikipedia durchsuchen? Bücher lesen? Habe ich natürlich längst gemacht. Aber das ist so leblos! Ich stelle mir lieber vor: Rijeka ist ein Mann, den ich im Internet kennenlerne.

R. und ich – Teil 3

Hier geht es zu Teil 1 und Teil 2

R., magst du eigentlich lieber Katzen oder Hunde?

Möwen.

Was hat der denn immer mit seinen Vögeln?

Bist du Ornithologe?

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Sommer auf der Großmutterinsel — Ivna Žic

Ein Buch, das man in einem Zug lesen sollte, auf einer Fahrt, die lange dauert, vor einem Fenster, an dem der Sommer vorbeirauscht:

Die Nachkommende heißt der Debütroman der in Zagreb geborenen und in Zürich aufgewachsenen Theaterregisseurin und Autorin Ivna Žic. Auch ihre Protagonistin sitzt in einem Zug, fährt von Paris nach Zagreb, um von dort weiter zu reisen auf die Insel, auf der ihre Großmutter jeden Sommer verbringt, die Familie wartet schon.

Aber kommt die junge Frau überhaupt an?

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Drei Fragen (1) – Ines Takač

Eine Stadt ist nichts ohne ihre Bewohner — und ich möchte von den Menschen in Rijeka wissen: Lesen sie Bücher zu Ende, die ihnen nicht gefallen? In welchem Restaurant gehen sie mit ihrer Mutter essen? Und wo würden sie in Rijeka jemanden küssen (wenn es kein Coronavirus gäbe)?

Einzige Regel der regelmäßigen Drei Fragen: Keine Frage taucht zweimal auf. Das Motto der Kulturhauptstadt lautet schließlich Hafen der Vielfalt.

Die Reihe startet mit Ines Takač. Ines ist 22, studiert an der Universität Rijeka Translatologie für die Sprachen Englisch und Deutsch und übersetzt diesen Blog Woche für Woche ins Kroatische.

Falls irgendwer daran zweifeln sollte, dass der Punkrock in Rijeka beliebt ist: Ines war erst im Februar auf einem Konzert der Band Paraf, die ich hier erwähnt habe.

Und Ines liebt das deutsche Wort: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz.

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Ich stelle mir lieber vor …

Wie schreibt man über eine Stadt, in der man noch nie war und in die man (erstmal) nicht fahren kann? Bilder googeln? Wikipedia durchsuchen? Bücher lesen? Habe ich natürlich längst gemacht. Aber das ist so leblos! Ich stelle mir lieber vor: Rijeka ist ein Mann, den ich im Internet kennenlerne.

R. und ich – Teil 2

(Hier geht es zu Teil 1)

Dobro jutro, R.!

Hast du für mich Kroatisch gelernt?

Nicht wirklich. Aber ich habe gegoogelt: „Guten Morgen auf Kroatisch“.

Schlau.

Find‘ ich auch. Und was hast du heute Morgen schon so gemacht?

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Treffen sich zwei Stadtschreiber (2)

Bei Zoom braucht man keinen Mundschutz, nur eine Flasche Club Mate (in Berlin) und ein Glas Whiskey (in Dundalk): Letzte Woche habe ich mich per Videocall mit Marcel Krueger getroffen, dem letztjährigen Stadtschreiber. Marcel hat 2019 im Auftrag des Deutschen Kulturforums Östliches Europa fünf Monate aus dem polnischen Olsztyn/Allenstein gebloggt.

Und er war – im Gegensatz zu mir – schon mal in Rijeka!

Gestern lief Marcels Text über unser Treffen. Nun folgt meiner – und zwar als Auflistung. Listen sind die neuen Katzenvideos, schnell und unterhaltsam. Außerdem glaube ich, dass die Fähigkeit vieler Menschen, langen Texten zu folgen, die ohne Listen und ohne Katzenvideos auskommen, immer weiter abn…

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Treffen sich zwei Stadtschreiber (1)

Bei Zoom braucht man keinen Mundschutz, nur eine Flasche Club Mate (in Berlin) und ein Glas Whiskey (in Dundalk): Letzte Woche habe ich mich per Videocall mit Marcel Krueger getroffen, dem letztjährigen Stadtschreiber. Marcel hat 2019 im Auftrag des Deutschen Kulturforums östliches Europa fünf Monate aus dem polnischen Olsztyn/Allenstein gebloggt.

Zehn Fragen wollte jeder für den anderen vorbereiten, um dann jeweils einen Text über die Begegnung zu schreiben – Bedingung: nur eine Frage durfte mit Corona zu tun haben. Die Fragen haben wir bald vergessen, das Gespräch ging aber fast zwei Stunden. Mein Text dazu kommt morgen, hier ist Marcels:

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Zum 8. Mai — Daša Drndić

Heute vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Einen passenderen Lektüretipp als dieses verstörende Buch der kroatischen Schriftstellerin Daša Drndić (1946-2018) kann ich an diesem Tag nicht geben:

Daša Drndić „Trieste“ (englische Ausgabe, kroatischer Originaltitel: „Sonnenschein“)

Worum geht es?

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Möwen in Slow-Motion und betrunkene Journalisten: Die Rijeka-Serie »Novine«

Hätte mich jemand gefragt, hätte ich nicht geglaubt, dass es auf Netflix kroatische Fernsehserien gibt. Nun, kroatische Fernsehserien gibt es auch nicht, aber immerhin eine. Und die spielt in Rijeka! Vier Jahre ist die erste Staffel von Novine alt. Im März startete in Kroatien die dritte Runde, auf Netflix sind die ersten zwei Staffeln unter dem Titel The Paper zu sehen. Die habe ich mir natürlich angesehen. (Auf Kroatisch mit deutschen Untertiteln!)

Möwen in Slo-Mo am Hafen: Szene aus der Rijeka-Serie Novine auf Netflix
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Ich stelle mir lieber vor …

Wie schreibt man über eine Stadt, in der man noch nie war und in die man (erstmal) nicht fahren kann?

Bilder googeln? Wikipedia durchsuchen? Bücher lesen? 

Habe ich natürlich längst gemacht. Aber das ist so leblos! 

Ich stelle mir lieber vor …

Rijeka ist ein Mann, den ich im Internet kennenlerne. 

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